Frankfurt-Rödelheim, Evangelische Cyriakuskirche (2022)
Am 1. Advent 2022 wurde die Cyriakuskirche nach mehrjähriger Umbauzeit wiedereröffnet. Das Konzept stammt von Architekten Stein Hemmes Wirtz in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach. Grundlegende Neuerung ist die Ausrichtung des Kirchenraums nach Osten, verbunden mit der Inszenierung des mittelalterlichen Chors.
Zur Erlangung neu gestalteter Prinzipalstücke wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Mobilität der Stücke war Teil der Aufgabenstellung. Dadurch sind auch größere Festgottesdienste im nördlich ausgerichteten Kirchenschiff möglich. Im Zentrum steht der neue Altar mit Altarkreuz und Altarleuchtern, eingerahmt von Lesepult, Osterkerzenleuchter und Taufstele. Davon losgelöst, verklammern zwei Wandelemente mit 40 drehbaren liturgischen Farbwürfeln beide Chorräume. Die Prinzipalien sind ebenfalls zweiteilig konzipiert. Sie können auseinander- und wieder zusammengeschoben oder einzeln positioniert werden. So lässt sich z. B. der Bedarf der Fläche für das Abendmahl-Geschirr an die jeweilige Situation anpassen. Wenn der Tisch auseinandergeschoben ist, dienen die variablen Sockel der Altarleuchter als Teil der Standfläche für das zentral angeordnete Kreuz.
Im Zuge der Neugestaltung wurden die Evangelistensymbole an der Nordwand der Cyriakuskirche neu interpretiert. Die ursprünglich in den 1950er Jahren von Kurt Haas aus Langen entworfenen Symbole gruppieren sich nun in neuer Proportion als Silhouetten aus Metall um das bestehende Rundfenster. Die Fassung greift die Farbe der Wand auf. Dadurch treten sie optisch zurück und unterstützen somit die wiederhergestellte Gewichtung der Ausrichtung des Kirchenraums. Im Zusammenspiel mit dem Raumlicht beginnen die mit Abstand zur Wand montierten Objekte dezent zu leuchten.
Neben den Evangelistensymbolen wurden auch die Prinzipalstücke von AbteiWaren Königsmünster GmbH (Meschede) ausgeführt. Sie bestehen aus geschliffenem und poliertem Edelstahl und Eichenholz. Die Taufschale aus Glas wurde von Uwe Schupp (Geseke) veredelt, die gläserne Taufkanne von Glasbläser Michael Murner (Waging am See) handgefertigt.
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